Marktberichte

Marktbericht Oktober 2024

Aktuelle Marktsituation von Sojaöl, Sonnenblumenöl, Rapsöl, Olivenöl, Rizinusöl, Mandelöl, Haselnussöl und Walnussöl

Pflanzliche Öle

 

Sojaöl

Die Wettbewerbsfähigkeit von Sojaöl in Bezug auf andere Öle hat in den letzten Monaten zugenommen. Die Schätzungen für die weltweite Produktion im Zeitraum Okt.24/Sept. 25 wurde auf ca. 66 Mio. Tonnen nach oben korrigiert. Das sind über 3 Mio. Tonnen mehr als im Vorjahresvergleich. Allerdings werden die Exporte aus Brasilien im kommenden Jahr deutlich zurückgehen, da die Beimischungsquote von Biodiesel dort ab März 2025 auf 15% steigen wird. Auch die Bestände in den USA sind aktuell auf einem ungewöhnlich niedrigen Niveau. Hier werden in der nächsten Zeit die Exporte aus Argentinien eine größere Rolle spielen. Aufgrund der deutlich geringeren Mengen an Sonnblumenöl und Rapsöl weichen große Importländer wie Ägypten, Indien oder auch Iran auf Sojaöl aus, was die größeren Sojaölmengen schnell aufzehren könnte und damit die Preisniveaus wieder steigen. Ein weiterer Punkt ist das durch die höhere Nachfrage nach Sojaöl anfallende Überangebot an Sojaschrot, der auf den Markt drückt. Um die Crushmargen zu halten, müssen die Verarbeiter zwangsläufig die Ölpreise mittelfristig erhöhen.

Sonnenblumenöl

Die neuesten Schätzungen gehen von einer weltweiten Produktion von nur noch 21,2 Mio. Tonnen für den Zeitraum Okt. 24-Sept. 25 aus. Das sind 2,4 Mio. Tonnen weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch die Aussaatbedingungen in Argentinien sind aufgrund der ungünstigen Wetterverhältnisse nicht gut und lassen auf eine unterdurchschnittliche Ernte schließen. Allerdings werden diese ungünstigen Tendenzen durch hohe Bestände etwas abgemildert. Dennoch ist davon auszugehen, dass die Preise in den kommenden Monaten anziehen werden und viele Verbraucher auf andere Öle ausweichen werden.

Rapsöl

Auch hier werden die Mengen rückläufig erwartet. Vor allem in der EU wurden deutlich schlechtere Ernten als in den Vorjahren eingefahren, was zu einem Rückgang der Weltproduktion um ca. 1,3 Mio. Tonnen für den Zeitraum Okt. 24-Sept. 25 führen wird. Aufgrund der Handelsrestriktionen mit Russland und Belarus, sowie den ebenfalls geringeren Mengen aus der Ukraine, wird es für die EU schwierig die lokalen Rückgänge mit Importen zu kompensieren. Somit wird auch hier mit Bedarfsrationierungen und steigenden Preisen zu rechnen sein.

Olivenöl

Aktuelle Schätzungen gehen von einer Olivenölproduktion von ca. 1,3 Mio. Tonnen für Spanien aus. Dies führte in der letzten Zeit zu deutlich attraktiveren Notierungen für die Termine ab Januar 2025. Für die alte Ernte (Lieferung Oktober und Anfang November) werden weiterhin hohe Preise verlangt, aber die Nachfrage ist sehr gering. Sollten die Wetterbedingungen in den nächsten Wochen günstig sein (moderatere Temperaturen und günstige Regenfälle), könnten die Preise sich weiter nach unten entwickeln. Sollten die Bedingungen aber ungünstig sein, werden die Kooperativen sich wieder zurückhaltender verhalten. Die italienische Produktion wird in diesem Jahr eher unterdurchschnittlich ausfallen.

Rizinusöl

Auf dem Rizinusmarkt sind derzeit Preissteigerungen und eine hohe Volatilität zu beobachten. Der Monsun ist vorbei, und die Rizinusaussaat ist in allen wichtigen Rizinusanbaugebieten abgeschlossen. Da es in diesem Jahr in einigen Teilen der Rizinusanbaugebiete zu viel geregnet hat, standen viele Flächen unter Wasser, so dass die Ernte ausfiel. Insgesamt wurden in diesem Jahr etwa 0,8 Millionen Hektar bepflanzt, während es im letzten Jahr 0,95 Millionen Hektar waren. Da jedoch genügend Wasser im Boden vorhanden ist und die Wasserreservoirs gefüllt sind, dürften zumindest die Erträge in Ordnung sein. Der Markt steigt derzeit täglich, hauptsächlich aufgrund von Spekulanten, die den Markt nach oben treiben, sowie der unsicheren Restbestände der Ernte 2024, da die Anlieferung von Samen in den Ölmühlen zurückgeht. Darüber hinaus hat Indien Einfuhrzölle auf raffiniertes Palm-, Sonnenblumen- und Sojabohnenöl eingeführt, was die Preise für Pflanzenöl in Indien insgesamt erhöht hat. Außerdem verzögern sich die Verschiffungen aus Indien immer noch um mindestens einen Monat, weil die Häfen überfüllt sind und der Umweg um das Kap der guten Hoffnung die Transportzeit verlängert.

 

Öle aus Eigenproduktion in den USA

 

Mandelöl

Die Temperaturen waren während der diesjährigen Ernte extrem hoch. Dies hat die Landwirte unter Druck gesetzt, schneller zu ernten, um die Nüsse vor der intensiven Hitze zu schützen. Viele in der Branche sind besorgt, dass die anhaltende Hitze zu einer insgesamt geringeren Qualität der Ernte führen wird. Erste Informationen der Verarbeitungsbetriebe deuten darauf hin, dass die Schäden so schlimm wie im letzten Jahr sind und die Ernte höchstwahrscheinlich nicht die USDA-Schätzung von 2,8 Milliarden Pfund erreichen wird. Die Neuverkäufe sind im Vergleich zum letzten Jahr zurückgegangen, da viele Verarbeiter abwarten, wie die neue Ernte ausfällt.

Haselnussöl

Die Haselnussindustrie in Oregon hat vor kurzem ihre objektiven Erhebungen beim National Agricultural Statistical Service eingestellt, vor allem weil die traditionellen Modellierungsverfahren die raschen Veränderungen in der Branche nicht genau widerspiegeln konnten. In den letzten zehn Jahren hat sich die Größe der Branche verdreifacht und umfasst nun fast 40.000 Hektar Haselnussanbaufläche. Außerdem wurden viele neue Sorten mit unterschiedlichen Produktionsmengen pro Hektar eingeführt, was die Schätzungen noch komplexer macht. Obwohl sich die subjektive Schätzung nur auf die Angaben der teilnehmenden Erzeuger stützt, bietet sie dennoch einen wertvollen Anhaltspunkt. Die diesjährige subjektive Schätzung liegt bei 97.460 Short Tons, was auf einen Bereich zwischen 85.000 und 105.000 Short Tons hindeutet. Der Fruchtansatz sieht vielversprechend aus, und viele Landwirte sind mit ihren Produktionsmengen zufrieden. Auch die Nussgröße scheint im normalen Bereich zu liegen, und es besteht die Hoffnung, dass diese Ernte mehr Nüsse mit einem Durchmesser von 15 mm oder mehr hervorbringt, während der Anteil an Nüssen unter 10 mm im Vergleich zur Ernte 2023 geringer sein wird.

Walnussöl

Der National Agricultural Statistics Service (NASS) des USDA hat den offiziellen „California Walnut Industry Objective Measurement Report“ für 2024 veröffentlicht. Die Walnussproduktion in Kalifornien wird für 2024 auf 670.000 Tonnen (607.814 MT) prognostiziert, was einem Rückgang von 19 % gegenüber der Produktion von 824.000 Tonnen (747.520 MT) im Jahr 2023 entspricht. Darüber hinaus ist die Qualität nicht gut, da es insbesondere in der Region Chico viele Nüsse mit Sonnenbrand gibt. Die Prognose basiert auf 150.000 Hektar Anbaufläche, was einem Rückgang von 4 % gegenüber der geschätzten 156.000 Hektar großen Anbaufläche im Jahr 2023 entspricht.

 

Geänderte Spezifikationen

 

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