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Marktberichte
Marktbericht Februar 2025
Aktuelle Marktsituation von Palmöl, Sojaöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl, Mandelöl, Pistazienkernöl und Walnussöl
Pflanzliche Öle
Palmöl
Die Preise für Palmöl sind in den letzten Tagen aufgrund der geringen Produktion und den niedrigen Beständen in Malaysia weiter gestiegen. Die Ausweitung der Produktion von Palmöl ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen, so dass der Anteil von Palmöl an der weltweiten Gesamtproduktion der wichtigsten Öle von 32 % auf 30 % gefallen ist. Auf der anderen Seite steht das indonesische Biodiesel Programm, das weitere steigende Beimischungsquoten vorsieht und damit den Bedarf an Palmöl deutlich vergrößern könnte. Damit hat Palmöl bei vielen Verbrauchern seinen Status als preiswertestes Pflanzenöl verloren und die Nachfrager richten ihren Fokus mehr und mehr Sojaöl und Sonnenblumenöl.
Sojaöl
Dies hat auch die Sojaölpreise befestigt. In den USA ist die Nachfrage der Biodieselindustrie weiter gestiegen. Die aktuellen Pläne, die Einfuhr von UCO (used cooking oil) aus China als Feedstock für Biodiesel zu verbieten, werden den Bedarf an Pflanzenölen dieser Industrie weiter steigern und die Importe werden wachsen. Zusätzlich verunsichert werden die Marktteilnehmer durch die aktuelle Strategie der US-Administration, Importprodukte aus den angrenzenden Nachbarländern mit signifikanten Zöllen zu belegen. Günstige Regenfälle in den Sojaanbaugebieten Argentiniens lassen die Ernteschätzungen wieder etwas positiver ausfallen. In Brasilien hat die Ernte begonnen und es wir eine sogenannte „Bumpercrop“ (Rekordernte) von über 170 Mio. Tonnen erwartet. Diese Entwicklungen tragen zur Stabilisierung der Preisniveaus bei.
Rapsöl
Die unterdurchschnittliche Nachfrage in der EU nach Biodiesel lässt mehr Mengen für andere Industrien frei. So ist Rapsöl auch für die vorderen Termine (alterntige Ware) bis Juni eine günstige Alternative zu anderen Pflanzenölen (v.a. Sonnenblumenöl). Es ist aktuell noch zu früh, um abzusehen, wie gut die kommende Ernte ausfallen wird. Daher werden hintere Termine nur mit geringeren Abschlägen gehandelt.
Sonnenblumenöl
Sonnenblumenöl weitet seine Prämie auf Rapsöl und Sojaöl weiter aus. Nachdem von Oktober bis Januar große Mengen Sonnenblumensaat verarbeitet wurden, hat sich die Verfügbarkeit vor allem in der Schwarzmeerregion deutlich verknappt. Die Anbauer halten die knappen Mengen zurück, so dass es in den kommenden Wochen zu Preissteigerungen kommen wird. Im April, wenn die Aussaat beginnt, können genauere Schlüsse auf die kommende Ernte gezogen werden. Viele Marktteilnehmer bieten für die vorderen Termine (Q2) bereits nichts mehr an und auch das 3. Quartal ist schon gut gebucht und das Angebot verknappt sich weiter. Die ölsäurereiche Qualität ist im Preis stärker gestiegen als die Standardqualität.
Olivenöl
In Spanien wurden seit Oktober bis Ende Februar 1,234.000 Tonnen Olivenöl produziert. Dies lässt auf eine Gesamtproduktion von ca. 1,45 Mio. Tonnen schließen. Günstige Regenfälle im Januar haben die Hoffnungen auf eine weitere gute Ernte 25/26 beflügelt. Allerdings hat dieser Regen einen negativen Einfluss auf die Qualität der aktuellen Ernte. Der Anteil an sogenanntem Lampantölen ist in diesem Jahr überdurchschnittlich hoch, so dass auch die Preisdifferenz zwischen raffiniertem Olivenöl und extra nativem Olivenöl groß ist. Die Nachfrager hoffen aufgrund der passablen Ernte und der Regenfälle auf niedrigere Preise und schließen keine größeren Kontrakte ab. Die Kooperativen dagegen verhalten sich abwartend und halten weiterhin große Bestände. Bewegung könnte zur Jahresmitte kommen, wenn sich die neue Ernte anhand der Olivenblüte abzeichnet. Allerdings fehlen in Andalusien noch weitere Regenfälle, um das Defizit der vergangenen Jahre etwas aufzuholen. Diese Niederschläge werden normalerweise im März und April erwartet.
Wie sich aber die Verfügbarkeit von sensorisch guten Ölen ab Juni gestaltet, bleibt abzuwarten. Viele Verbraucher stehen vor der Entscheidung, ob sie sich jetzt zu den aktuellen Preisen eine gute Qualität sichern oder darauf spekulieren, dass die Preise im Mai/Juni sinken – allerdings ohne Gewissheit, ob dies tatsächlich eintritt und welche Qualitäten dann noch verfügbar sein werden.
Gleichzeitig sind verstärkt Käufer aus Italien auf dem Markt, nachdem die italienische Produktion auf einem historischen Tiefststand von unter 150.000 Tonnen sein wird. Diese kaufen zu aktuellen Preisen die besten Chargen bei den spanischen Produzenten auf, was das Preisniveau dort weiter stabilisiert. Italienisches Olivenöl notiert aktuell mit einem Aufschlag von circa 100 % auf spanisches Öl. Dank der durchschnittlichen Ernten in Spanien und Griechenland und der guten Ernten in Tunesien und der Türkei hat sich das weltweite Angebot wieder stabilisiert, so dass Olivenöl für die Haushalte wieder für einen annehmbaren Preis verfügbar sein wird.
Öle aus Eigenproduktion in den USA
Mandelöl
Die Mandelblüte in Kalifornien beginnt und die Felder im ganzen Bundesstaat erstrahlen in voller Pracht. Die Bienen sind eifrig mit der Bestäubung beschäftigt, während die Landwirte beobachten, wie die Bäume aus ihrem Winterschlaf erwachen. Das Almond Board of California (ABC) hat seinen Positionsbericht für Januar veröffentlicht, der in jeder Kategorie die Erwartungen übertroffen hat. Kalifornien sollte im Januar 210 Millionen Pfund exportieren, tatsächlich wurden jedoch 228 Millionen Pfund exportiert. Die Branche hatte mit einem Rückgang der Lieferungen gerechnet, doch der Markt bleibt stark. Der aktuelle Lagerbestand beträgt 1,169 Milliarden Pfund, was über dem Vorjahreswert von 1,126 Milliarden Pfund liegt. Da sowohl die Lieferungen als auch die Verkäufe stabil bleiben und der Lagerbestand hoch ist, dürfte sich der Mandelpreis auf einem stabilen Niveau halten.
Pistazienkernöl
Wie im letzten Monatsbericht erwähnt, ist der Pistazienbestand in diesem Jahr um 22 % im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Dies entspricht genau dem zweijährigen Produktionszyklus von Pistazien. Sollte das günstige Wetter anhalten, wird in diesem Jahr eine Rekordernte erwartet. Die Nachfrage nach Pistazien in den USA und der EU wächst weiterhin, während die Landwirte jedoch einen deutlich geringeren Bedarf aus China verzeichnen. Einige befürchten, dass dies erst der Anfang sein könnte, falls sich die Handelspolitik zwischen den USA und China weiter verändert. Die American Pistachio Growers werden nächste Woche ihre jährliche Konferenz in Kalifornien abhalten. Abgeordnete beider Seiten werden Vorträge zu verschiedenen Themen halten, darunter Nachhaltigkeit und Handelspolitik.
Walnussöl
Von September 2023 bis August 2024 haben kalifornische Walnussfarmer 18.000 Hektar aus der Produktion genommen, vorwiegend hochbelastete oder aufgegebene Plantagen. Damit beläuft sich die aktuelle Anbaufläche in Kalifornien auf 370.000 Hektar. Die Schifffahrtsrouten sind wieder geöffnet, und der Walnuss-Überhang aus der letzten Saison wurde auf 95.000 Tonnen reduziert. Üblicherweise belaufen sich die Gesamtlieferungen auf etwa 640.000 Tonnen, doch in der vergangenen Erntesaison wurden fast 840.000 Tonnen verschifft – teilweise aufgrund der geringen Ernte in Chile und der Erwartung, dass die kalifornische Produktion im nächsten Jahr weiter zurückgehen wird.
Geänderte Spezifikationen
Alle aktuellen Spezifikationen finden Sie auf unserer Website.